Hilfsfonds Bio-Olivenbauern Italien Italien: die Rettungsaktion
Zum Ausklang des Jahres 2021 sahen sich die Olivenproduzenten in Ligurien einer besonders enttäuschenden Ernte gegenüber, was sie vor beträchtliche Schwierigkeiten stellte. Trotz dieser Widrigkeiten richteten sie ihren Blick zurück auf die überdurchschnittlichen Erträge von 2020 und hegte die Zuversicht, dass sich die Situation im folgenden Jahr erholen würde. Die Realität des Jahres 2022 jedoch zerschlug jegliche Hoffnung: Es war ein weiteres Jahr der Enttäuschungen und für 2023 deutete vieles auf einen nahezu vollständigen Ernteausfall hin.
Es ist ein etabliertes Agrarwissen, dass Olivenbäume nach einem produktiven Jahr oftmals eine Erholungsperiode durchlaufen, was üblicherweise zu einem Wechsel zwischen Jahren mit hohen und niedrigen Erträgen führt. Daher war der geringere Ertrag im Winter zunächst kein unmittelbarer Anlass zur Besorgnis für die Olivenbauern.
Jedoch wandelte sich die Lage schnell zum Schlechteren. Besonders in den Monaten Januar und Februar, der kritischen Zeit für die Blütenentwicklung der Olivenbäume, war ein deutlicher Mangel an Niederschlag zu verzeichnen. Der Wassermangel in diesem kritischen Entwicklungsstadium veranlasste die Bäume dazu, ihre Blütenbildung zu drosseln. Dies hatte direkte Auswirkungen auf die Herbstmonate, da weniger Blüten unweigerlich eine geringere Olivenernte bedeuten.
Die Bio-Olivenbauern begannen somit das Jahr 2022 bereits unter erschwerten Bedingungen. Aber der wirkliche Schlag kam im Sommer, als sich eine langanhaltende Dürreperiode über die Küstenregionen und insbesondere über Ligurien legte. Die bereits verringerte Zahl der Oliven litt stark unter der Trockenheit und fiel vorzeitig von den Bäumen – ein fortschreitender Verlust, der sich Woche für Woche bemerkbar machte.
Nun, kurz vor dem geplanten Erntebeginn, hängen kaum noch Oliven an den Zweigen. Diese ernüchternde Tatsache führt zu dem Schluss, dass sich für viele Bauern die Ernte kaum noch lohnt. Die Erträge sind so gering, dass die Erntekosten die potenziellen Einnahmen übersteigen, was in einigen Betrieben zum kompletten Ausfall der Ernte führt.
Der Ernteausfall dieses Jahres stellt für die Produzenten von Bio-Oliven einen totalen finanziellen Verlust dar – dies auf den Fuß eines ohnehin schon ertragsschwachen Vorjahres.
Zudem steht nach der ausgefallenen Ernte dieses Herbstes der finanzielle Aufwand für das nächste Jahr an: das Beschneiden der Bäume, die Düngung mit Bio-Dünger, gerade in Zeiten gestiegener Preise. Die Kosten für den Schutz der Bäume und viele weitere Ausgaben belasten die Landwirte zusätzlich. Sie sehen sich somit der herausfordernden Lage gegenüber, hohe Ausgaben tragen zu müssen, ohne dass Einnahmen aus dem Verkauf von Oliven gegenüberstehen.
Die Folgen der Klimakrise 2022/23 für die Bio-Olivenbauern
Manche ökologischen Olivenanbauern der Region stehen an einem entscheidenden Wendepunkt ihrer beruflichen Laufbahn. In den letzten drei Jahren sahen sie sich mit fortwährenden Verlusten bei ihren Einkünften konfrontiert, während gleichzeitig die Betriebskosten ihrer Höfe stetig ansteigen. Dies hat einige von ihnen an den Rand einer scheinbar ausweglosen Lage gebracht, mit Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen nicht nur für ihre eigene Zukunft, sondern auch für die ökologische Vielfalt und die ökonomische Stabilität der Umgebung bergen könnten.
Der Rückzug eines biologisch arbeitenden Olivenbauern aus seinem Gewerbe bedeutet nicht nur das Ende eines umweltschonenden Bewirtschaftungsansatzes, sondern birgt auch das Risiko einer Abkehr von biologischen Methoden hin zu konventioneller Landwirtschaft aus ökonomischer Notwendigkeit. Der mögliche Einsatz von künstlichen Pflanzenschutzmitteln und Düngern könnte schwerwiegende Folgen für die Qualität von Boden und Wasser sowie die biologische Diversität nach sich ziehen.
Darüber hinaus könnten finanzielle Zwänge manche Landwirte dazu bewegen, essentielle nachhaltige Praktiken wie die Verwendung organischer Düngemittel zu reduzieren oder gänzlich aufzugeben, was mittel- bis langfristig die Bodenfruchtbarkeit und landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit negativ beeinträchtigen würde.
Ein weiterer denkbarer Schritt für einige könnte sein, die Olivenproduktion vollständig aufzugeben und sich alternativen landwirtschaftlichen Methoden oder sogar gänzlich anderen Erwerbsformen zuzuwenden, was eine tiefgreifende Veränderung der kulturellen und wirtschaftlichen Struktur der Region zur Folge hätte.
Einige Olivenanbauer haben bereits zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse angenommen, sei es im öffentlichen Transportwesen, im Bildungssektor oder in anderen Branchen, um ihre Familien finanziell abzusichern. Dies führt allerdings dazu, dass ihnen weniger Zeit zur Pflege ihrer Höfe bleibt, was wiederum langfristige negative Auswirkungen haben könnte. Vernachlässigung der Olivenhaine kann zu weiteren Ertragseinbußen führen und somit den Kreislauf aus finanziellen Engpässen und sinkender landwirtschaftlicher Leistungsfähigkeit weiter vorantreiben.
Gründung des Hilfsfonds Bio-Olivenbauern Italien „Rete Tesori della Riviera“
Inmitten der schwerwiegenden Krise, die die Bio-Olivenbauern in Ligurien derzeit durchleben, hat eine engagierte Gruppe von Bio-Olivenbauern ein bemerkenswertes Projekt ins Leben gerufen, das nicht nur die organische Landwirtschaft in Ligurien sichern, sondern auch fördern soll. Diese Initiative trägt den Namen „Rete Tesori della Riviera“ und repräsentiert nicht nur ein starkes Zeichen der Solidarität und Gemeinschaft, sondern auch einen tiefen Willen, positive Veränderungen in diesen schwierigen Zeiten herbeizuführen.
„Rete Tesori della Riviera“ ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss, der Bio-Bauern und Dienstleister aus dem Bereich der biologischen Olivenölproduktion entlang der westlichen ligurischen Küste vereint. Das übergeordnete Ziel dieser Organisation ist es, die schwersten Auswirkungen der anhaltenden Dürre abzufedern und gleichzeitig die Existenz der Bio-Olivenbauern zu sichern.
Um diese Ziele zu erreichen, hat die Organisation eine Reihe von unterstützenden Maßnahmen eingeführt:
- Einkaufsgemeinschaften: Diese ermöglichen den gemeinsamen Einkauf von Düngemitteln und Bio-Schutzmitteln, wodurch Kosten gesenkt und Ressourcen effizienter genutzt werden können.
- Arbeitskräfte-Teilung: Bauern unterstützen sich gegenseitig bei der Pflege der Olivenbäume, um die Arbeitsbelastung zu verringern und die Erträge zu steigern.
- Subventionierung von Materialien: Die Organisation gewährt finanzielle Unterstützung für den Kauf von Düngemitteln und anderen notwendigen Materialien, um die finanzielle Belastung der Bauern zu reduzieren.
- Hilfsgelder in Extremfällen: In Situationen, in denen Farmen kurz vor dem Bankrott stehen, vergibt die Organisation Hilfsgelder, um die Existenz der Bauern zu sichern.
Dieses Programm hat nicht nur das Überleben und den Bestand der Bio-Bauern in der Region Imperia gesichert, sondern es dient auch als Anreiz für konventionelle Bauern, auf ökologische Landwirtschaft umzusteigen.
Ein konkretes Projekt, für das die Hilfsorganisation derzeit dringend Spenden benötigt, ist die Beschaffung einer Häckselmaschine. Hintergrund: Die Europäische Union hat ein Förderprogramm eingeführt, das vorschreibt, dass die Farmer den Baumschnitt nicht mehr verbrennen dürfen, sondern ihn zerkleinern und kompostieren müssen. Daher ist die Anschaffung einer Häckselmaschine notwendig, die von jedem Bauern genutzt werden kann, sobald sie benötigt wird. Für dieses Projekt werden etwa 15.000 Euro benötigt.
Organisator und eine der treibenden Kräfte der Organisation ist Alberto Dalpiaz, der unter anderem der Vizepräsident des Biobauernverbandes in Ligurien und des Slow Food Verbandes ist. Für ihn und seine Familie ist die nachhaltige Landwirtschaft auf der Organic Farm San Martino alternativlos. Ihre Farm basiert auf einem tiefen Respekt für die natürliche Schönheit und den Wert des Landes, in dem sie sich befindet. Von Anfang an, noch bevor die Bio-Zertifizierung existierte, haben sie die Idee einer ökologischen Existenz auf ihrer Farm San Martino umgesetzt.
Um dieses beeindruckende Vorhaben zu unterstützen, wird derzeit ein Spendenkonto für den Hilfsfonds „Bio-Olivenbauern Italien“ eingerichtet. Jeder, der dazu beitragen möchte, den Bio-Olivenbauern in dieser schwierigen Zeit beizustehen, kann seine Unterstützung anbieten.
Kontaktinformationen für Unterstützung und Spenden:
Rete Tesori della Riviera
Piazza Dante Alighieri 11
18100 Imperia/IM
Tel.: +39 335 8478123
USt-IdNr. 01626070088
Alberto Dalpiaz und die gesamte Gemeinschaft von „Rete Tesori della Riviera“ setzen sich mit Herz und Seele dafür ein, die Tradition und Qualität der Olivenölproduktion in Ligurien zu bewahren. Ihr unermüdliches Engagement verdient unsere Anerkennung und Unterstützung.
So können Sie den Bio-Bauern in Italien helfen
Über eine Bio-Olivenbaum-Patenschaft unterstützen:
Per Paypal spenden:
Hier die Bankverbindung für Überweisungen:
Bankverbindung für Spenden:
Inhaber: Rete Tesori della Riviera
Bank: BANCO BPM
IBAN: IT 79 U 05034 10500 000000022711
BIC: BAPPIT21F20
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